Autor:
Casey Carey, Marketingchef, Google Analytics
Einleitung:
Der Produktdeckungsbeitrag ist einer der wichtigsten Einzelhandels- und E-Commerce-KPIs, da er misst, wie einzelne Produkte dazu beitragen, die Fixkosten zu decken und die Rentabilität des Geschäfts zu sichern.
Übersicht:
Wenn Dein Unternehmen Produkte auf der Webseite und/oder in Ladengeschäften verkauft, ist der Deckungsbeitrag ein wichtiger KPI. Die Kennzahl basiert auf dem Umsatz, den Produkt-, Versand- und Zahlungskosten sowie den Ausgaben für das Marketing. Höchstwahrscheinlich müssen diese Daten aus verschiedenen Quellen zusammengefügt und via Excel oder einem BI-Tool analysiert werden.
Dieses Analyse-Rezept kann übrigens auch von Unternehmen genutzt werden, die nicht konkrete Produkte verkaufen, wie z.B. Services.
Lerninhalte:
- Du kannst Kategorie- und Produktleistung auf einer normalisierten Basis vergleichen.
- Du kannst die Auswirkungen der Vermarktung auf die Wirtschaftlichkeit nachvollziehen.
- Du kannst nachvollziehen, wie hoch die Schnittmenge von Produktwirtschaftlichkeit und einzelnen Kundensegmenten ist.
Rezept zur Analyse:
- Berechne Dir den Nettoumsatz wie folgt: Bruttoumsatz – (Stornierungen + Retouren). Wenn die tatsächlichen Stornierungs- und Rückgabedaten nicht für die einzelnen Transaktionen verfügbar sind, kannst Du auch mit historischen Daten arbeiten, um die Bruttoumsätze anzupassen.
- Berechne den Bruttogewinn wie folgt: Nettoumsatz – Fertigungskosten (in der Regel ein Prozentsatz, der auf historischen Produktkosten basiert, die um Verluste bereinigt wurden). Versand- und weitere Logistikkosten sollten ebenfalls abgezogen werden, wenn diese im Bruttoumsatz enthalten sind. Das Gleiche gilt für Gebühren die bei der Zahlung anfallen, wie z.B. Kreditkartengebühren.
- Berechne den Deckungsbeitrag wie folgt: Bruttogewinn – Aufwand für Marketing.
Mögliche anschließende Analysen:
- Erstelle einen Zeitreihenbericht (wöchentlich, monatlich, vierteljährlich), der zeigt , wie sich der Deckungsbeitrag absolut und in Prozent im Vergleich zum Umsatz entwickelt. Wenn Planzahlen für diese Kennzahlen vorhanden sind, vergleiche die Planwerte mit den tatsächlich erreichten Werten.
- Vergleiche die Deckungsbeiträge für die höchsten und niedrigsten Produktkategorien.
- Vergleiche die Deckungsbeiträge der Marketingkanäle und Kampagnen.
- Vergleiche den Deckungsbeitrag für verschiedene Kundensegmente.